M. Schoppein

Mein Vermieter stand letztens in der Tür, offenbar auf der Suche nach einem Paket, denn er hatte einen dieser Benachrichtigungszettel eines Paketdiensts in der Hand. Er fragte, ob wir jemanden mit dem Namen Schoppein in der Nachbarschaft kennen würden. Ich verstand „Chopin“ und dachte erst, er würde sich mal wieder einen seiner kleinen Scherze erlauben, bevor er zu seinem eigentlichen Anliegen käme. Aber tatsächlich war der Name, den der Zusteller an die Stelle gekritzelt hatte, wo vermerkt wird, wo das Paket zugestellt wurde, mit Mühe als „M. Schoppein“ zu entziffern.

Uns blieb nichts weiter übrig, als ihn auf die Suche zu schicken, da wir es selbst nicht wussten. Ich erlaubte mir noch den Scherz, er möge doch mal im Schuppen (den es auf dem Gelände nicht gibt) nachsehen.

Keine fünf Minuten später war er wieder da. Mit dem Paket in der Hand – und der Auflösung: Ein Handwerker, der auf dem Hof zu tun hatte, hatte das Paket entgegengenommen. Der schlecht deutsch sprechende Zusteller fragte, was er aufschreiben solle, und bekam die Antwort: „Im Schuppen.“

Das Paket lag in einer Garage.


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