Wenn man, so wie ich, den Weg in die Selbstständigkeit wagt, macht man in der Regel einen Plan – einmal für sich selbst, vielleicht aber auch für andere. Ein detaillierter Business-Plan ist bei einer Bank, von der man ein Darlehen braucht, durchaus gern gesehen. Solch einen Geschäftsplan hatte ich 2013 auch erstellt – und als 2014 das Geschäft anlief, war schnell der ganze Plan hinfällig. Übererfüllt: Umsatz, Gewinn, Arbeitszeit. Nach eineinhalb Jahren hatte ich sogar schon meinen ersten Mitarbeiter, der in den ersten fünf Jahren eigentlich gar nicht vorgesehen war. Ich bin, vorsichtig ausgedrückt, total begeistert, wie gut mein Fahrradladen läuft – und anders herum höre ich von allen Seiten viel Lob und Begeisterung über uns und unsere Arbeit.
Dieses Jahr spitzt sich die Situation wieder zu: Wie ich irgendwann im Laufe des Frühjahrs erfahren habe, hat in Kleinmachnow Axels Fahrradladen zu gemacht und auch eine Fahrradwerkstatt in Teltow (Heinersdorfer Weg) gibt es seit dem Jahreswechsel nicht mehr. Wenn ich das rechtzeitig (und nicht erst mitten in der Saison) erfahren hätte, hätte ich mich sofort um einen weiteren Mitarbeiter bemüht. So war aber nicht mal dazu mehr Zeit. Leider hat der Tag nur 24 Stunden und unsere Arbeitsleistung ist auch endlich, so dass wir Wartezeiten von teilweise über drei Wochen für Reparaturen hatten. Mittlerweile sind es nur noch ungefähr zwei Wochen, aber ein paar Dinge bleiben dabei bedauerlicherweise immer noch liegen.
Diese zwei Wochen Wartezeit habe ich auch nur hinbekommen, weil ich teilweise zwischen 70 und 80 Stunden in der Woche gearbeitet habe. Fragt nicht, wie man das schaffen kann. Vielleicht habe ich eine Anomalie im Raum-Zeit-Kontinuum geschaffen. Eines ist jedenfalls sicher: Ich arbeite nicht so viel, weil das Geld am Ende des Monats sonst nicht reichen würde, sondern weil ich einfach nur die Kundenaufträge so schnell wie möglich abarbeiten möchte, damit die Wartezeiten einigermaßen verträglich bleiben. Gut, wir haben zur Sicherung der Mobilität unserer Kunden auch kostenlose Werkstattersatzfahrräder, aber auch die sind nur begrenzt verfügbar…
Wir brauchen also noch einen Mitarbeiter, männlich oder weiblich oder irgendwie anders menschlich, für Verkauf oder Werkstatt. Wenn ich schon für zwei arbeite und immer noch Arbeit über ist, ist das die logische Konsequenz. Abgesehen davon werde ich erfahrungsgemäß nicht jünger und habe vor, bei bester Gesundheit meine Kinder und später vielleicht auch mal Enkel aufwachsen zu sehen und nicht vorzeitig wegen Überarbeitung ins Gras zu beißen. Kurzzeitig ist dieses Arbeitspensum kein Problem, auf Dauer würde es aber sicher eines werden. Also: Wer Lust auf einen Job, der ziemlich viel Spaß macht, hat und idealerweise Fahrrad-begeistert ist, möge sich bei mir bewerben!
(Beginn des Arbeitsverhältnisses soll der 01.01.2019 werden.)
Update vom 04.02.2019: Ein neuer Mitarbeiter ist gefunden und wird am 15.02.2019 seine Arbeit aufnehmen.