Arbeitsvertrag unterschrieben

Arbeitsvertrag-Kopf

Die Suche nach einem weiteren Mitarbeiter lief wieder, wie so vieles in diesem Laden, anders als ich mir das gedacht hatte. Zunächst hatte ich einige vielversprechende Bewerber, die auch alle gut zu meinem Laden gepasst hätten. Dafür hat mich auch der ein oder andere Selbstständige in Teltow, mit dem ich in letzter Zeit über das Thema Mitarbeitersuche ins Gespräch gekommen bin, beneidet.

Der 01.01.2019, zu dem ich einen neuen Mitarbeiter einstellen wollte, rückte immer näher und ein Bewerber nach dem anderen stand aus unterschiedlichsten, aber sehr gut nachvollziehbaren Gründen nicht mehr zur Verfügung. Nun hatte ich noch eine Anfrage nach einem Schülerjob und eine nach einem Minijob. Während ich mir nun den Kopf zerbrach, ob und wie ich damit meinen Bedarf an Arbeitskraft decken könnte, rief mich einer der Bewerber, die schon abgesagt hatten, an und fragte, ob die Stelle noch frei wäre. Er habe gute Gründe, seine inzwischen aufgenommene Beschäftigung noch in der Probezeit zu kündigen. Nach einem weiteren persönlichen Gespräch sind wir uns dann auch schnell einig geworden.

Nun habe ich also in fünf Jahren Selbständigkeit meinen vierten Arbeitsvertrag unterschrieben, stets an der Stelle, an der „Arbeitgeber“ steht. Ab dem 15.02.2019 werden wir dann also zu viert in meinem kleinen Fahrradlädchen arbeiten: Sven, ein Minijobber, der nach seinem Job im öffentlichen Dienst noch mindestens drei Stunden in der Woche bei mir Fahrräder zusammenbaut, Müll sortiert und andere Nebenarbeiten ausführt, die sonst liegen bleiben würden; Roman, der erst nur einen befristeten Vertrag hatte (zum Ausprobieren) und nun schon seit fast dreieinhalb Jahren 27,5 Stunden pro Woche mit mir zusammen arbeitet; David, „Der Neue“, der gern 40 Stunden pro Woche arbeiten möchte; und ich, selbst und ständig, mit 50 bis 70 Stunden pro Woche, je nach Auftragslage.

Ich bin gespannt, wie es zu viert wird. Vor allem werden wir disziplinierter mit den knapp bemessenen Platzverhältnissen umgehen müssen. Von der Neueinstellung verspreche ich mir, dass die Reparatur-Wartezeiten in der Hauptsaison wieder etwas kürzer werden und dass wir somit der offenbar weiter steigenden Nachfrage gerecht werden können. Angenehmer Nebeneffekt wird wohl sein, dass wir keine verkürzten Öffnungszeiten mehr machen müssen, wenn ich Urlaub mache. Außerdem mache ich mir Hoffnung auf ein bisschen mehr Freizeit – und vielleicht komme ich dann auch wieder öfter dazu, hier etwas über unseren vielfältigen Arbeitsalltag zu schreiben.

Einen weiteren Mitarbeiter einzustellen ist (wie viele andere unternehmerische Entscheidungen) bei der derzeitigen Größe dieses Unternehmens natürlich immer ein Wagnis, schon allein weil so ein Mitarbeiter ja bezahlt werden möchte. Allerdings haben wir gerade im letzten Jahr wirklich an der obersten Grenze dessen, was irgendwie zeitlich machbar ist, gearbeitet und ich weiß, dass wir noch einiges mehr hätten machen können, wenn unsere Arbeitszeit und -kraft nicht begrenzt wäre. Von daher und angesichts dessen, wie die ersten sechs Wochen diesen Jahres gelaufen sind, mache ich mir da aber keine Sorgen.


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