Probleme mit dem Bosch-Diagnoseprogramm und Windows 8.1 bzw. 10

Seit es für Windwos 98 (das bei mir früher bei guter Pflege stabil lief) keine nutzbaren Browser und E-Mail-Programme mehr gibt, nutze ich privat Linux (Ubuntu und Varianten davon, wie Xubuntu, Lubuntu, Kubuntu) und komme damit gut zurecht. Als ich meinen Fahrradladen hier eröffnet habe, habe ich auch für die Arbeit zunächst ausschließlich Linux genutzt. Aber leider laufen die verschiedenen Diagnoseprogramme, die wir für unsere tägliche Arbeit an Pedelecs brauchen (zunächst nur Bosch, mittlerweile auch Shimano STEPS und ein bisschen BionX, GoSwissdrive, Neodrives und Yamaha) nur unter Windows. Also hatte ich mir zunächst einen Computer mit Windows 8.1 für die Pedelec-Diagnose gekauft.

Insbesondere das Bosch-Diagnoseprogramm bekommt immer mal wieder Updates, um neue Funktionen zu integrieren. Im August hatten wir nun das Problem, dass sich das Bosch-Diagnoseprogramm nach einem Update auf Version 6.5.0.0 auf dem Windows 8.1-Rechner nicht mehr starten ließ. Da bei diesem Notebook mittlerweile das Display viele Pixelfehler aufweist, habe ich mich darum nicht weiter gekümmert, und uns einen neuen Rechner mit Windows 10 angeschafft. Bosch-Diagnoseprogramm installiert: funktioniert genau so wenig wie auf dem anderen Rechner. Es lädt 22 MB in den Arbeitsspeicher und tut dann gar nichts mehr.

Die Bosch-Hotline hatte leider keine Lösung für dieses Problem, so dass ich mich dann irgendwann mal an einem Wochenende hingesetzt habe, um eine Lösung für dieses Problem zu finden. Mit ein bisschen Ausprobieren habe ich dann herausgefunden, dass das Programm läuft, wenn ich die Installationsdatei „als Administrator“ ausführe, zumindest auf dem Rechner mit Windows 10. Warum das so ist, weiß ich auch nicht. Sieht für mich nach fehlerhaft umgesetzter Rechteverwaltung aus. Ob der Fehler nun bei Bosch liegt oder bei Windows, kann ich auch nicht sagen.

Aber immerhin hat es mich motiviert, auf dem „alten“ Rechner mit Windwos 8.1 auch noch einen Versuch zu starten. Die Installationsdatei wieder mit dieser seltsamen „als Administrator ausführen“-Option auszuführen, brachte aber wieder das gleiche Ergebnis wie zuvor: Bosch-Diagnoseprogramm lädt 22 MB in den Arbeitsspeicher und tut dann nichts mehr. Eine ausgiebige Suche im Internet nach ähnlichen Problemschilderungen führte zu dem Versuch, die Eingabeaufforderung als Administrator auszuführen (Rechtsklick auf das, was früher „Start“-hieß, und dann „Eingabeaufforderung (Administrator)“ auswählen), und dann aus der Administrator-Eingabeaufforderung heraus das Installationsprogramm zu starten. Ich weiß nicht, ob bzw. wo man heutzutage so etwas noch lernt, aber meine rudimentären DOS-Kenntnisse aus Mitte der 1990er-Jahre waren hier hilfreich. Und siehe da: Das Bosch-Diagnoseprogramm startete nach dieser Installation wieder.

Damit ist diese Geschichte aber noch nicht zu Ende. Nun gab es Anfang September wieder ein Update (6.5.2.0). Theoretisch lässt es sich aus dem Diagnoseprogramm heraus installieren, was bedeutet, dass das Diagnoseprogramm das Installationsprogramm für die neue Version herunterlädt, dieses dann die alte Version deinstalliert und dann die neue Version installiert. Das habe ich wieder versucht (auf dem Windows 8.1-Rechner) mit dem niederschlagenden Ergebnis: Diagnoseprogramm lädt 22 MB in den Arbeitsspeicher und tut dann nichts mehr. Glücklicherweise haben wir ja noch einen zweiten Rechner mit dem Bosch-Diagnoseprogramm, so dass wir dort zunächst mit der alten Version weiter arbeiten konnten.

Nun habe ich mir vorhin den unwilligen Rechner neben meinen Schreibtisch gestellt, um neben der Buchhaltung vielleicht noch dieses Diagnoseprogramm wieder zum Laufen zu bekommen. Die oben geschilderten Lösungswege brachten mich leider nicht zum Ziel. Ich konnte mich aber daran erinnern, dass es früher (vor ca. 10 bis 15 Jahren) mal unter Windows so war, dass manche Programme bei der Deinstallation irgendwelche Daten zurückließen, die der Neuinstallation oder der Installation einer neuen Version im Wege standen und diese zuverlässig verhindern konnten. Aber, das war vor 15 Jahren, dieses Problem sollten findige Programmierer doch mittlerweile gelöst haben, dachte ich. Wie sich herausstellen sollte, war das eine sehr naive Annahme, denn nach kurzer Suche hatte ich aktuelle Programme gefunden, die auf aktuellen Windows-Systemen andere aktuelle Programme zuverlässiger als Windows-eigene Mittel komplett deinstallieren, ohne hinderliche Datenreste zu hinterlassen. Wer hätte das gedacht…

Da die uralten (also 15 bis 20 Jahre alten) Programme aus meiner Sammlung früher nützlicher Software-Tools für Windows bei aktuellen Windows-Versionen nichts mehr ausrichten können, habe ich mich mal spontan für „GeekUninstaller“ entschieden, das nicht funktionierende Bosch-Diagnoseprogramm damit deinstalliert, es wieder neu installiert: Läuft.

Nun sitze ich kopfschüttelnd vor meinem Computer und stelle mit ungläubigem Staunen fest, dass sich manche Dinge in der Windows-Welt möglicherweise nie ändern. Immerhin bin ich jetzt zuversichtlich, dass wir das Update, das ich wegen der Befürchtung eines Totalausfalls auf dem Windows 10-Rechner zunächst verweigert hatte, dort nun auch hinbekommen.

Nachtrag: Auf dem Windows 10-Rechner lief die Neuinstallation ohne Probleme.


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