Weil es in der Praxis nicht so gut funktioniert, besteht nicht mehr die Möglichkeit, Termine für Fahrradkaufberatungen online zu buchen. In der Regel sind den Tag über genug Fahrradladen-Leute vor Ort, um jederzeit während der Öffnungszeiten eine Fahrradkaufberatung durchzuführen. Es wäre allerdings vorteilhaft, sich vorher telefonisch oder (besser) per Mail anzukündigen, damit wir einschätzen können, ob wir für den gewünschten Einsatzzweck ein Rad anbieten können. Ganz so entspannt wie vor Corona ist die Fahrrad-Verfügbarkeit halt bislang noch nicht.
Im Zuge der Corona-Pandemie war es zeitweise vorgeschrieben, für alles mögliche Termine zu vergeben. Dafür gibt es ganz brauchbare Online-Terminbuchungs-Tools. Letztlich hat das aber aus verschiedenen Gründen nie richtig funktioniert. Größtenteils lag es daran, dass unsere Kunden es nicht gewohnt waren und es nicht wussten, dass man Termine buchen musste. Also kamen die meisten Kunden wie gewohnt ohne Termin zu uns.
Schwierig ist es auch, die Zeiten zu planen, die für einen Termin benötigt werden. Wir haben Kunden, die brauchen fünf Minuten, um ein Fahrrad zu kaufen. Andere kommen mehrmals und brauchen in der Summe dann irgendwann fünf Stunden. Dazwischen ist alles möglich. Beim Zubehör sieht es ähnlich aus. Dass wir für Reparaturen nur Termine vergeben hatten, zu denen man sein Fahrrad abgibt und bei denen es nicht gleich repariert wird, haben leider auch viele nicht verstanden. Und dass aus einer Fehlerbeschreibung (z.B. „Schaltung funktioniert nicht“) wegen der Vielzahl der möglichen Ursachen keine zuverlässige Vorhersage möglich ist, wie viel Zeit die Reparatur benötigen würde, war leider auch nicht für jeden nachvollziehbar.
Glücklicherweise war die Verpflichtung zur Terminbuchung recht schnell wieder vom Tisch, so dass wir nur noch die Online-Terminbuchung für Fahrradkaufberatung beibehalten hatten. Das sollte dafür sorgen, dass bei der allgegenwärtigen Kombination aus angespannter Personalsituation und hoher Nachfrage wenigstens die aufwändigen Fahrradkaufberatungen einigermaßen planbar bleiben.
Das hat nur so mittelgut funktioniert. Die meisten Kunden kamen immer noch ohne Termin. Mittlerweile arbeiten in diesem Laden auch genug Leute, um gut damit umgehen zu können. Gleichzeitig haben immer wieder Kunden versucht, die Online-Fahrradkaufberatungs-Terminbuchung für irgendetwas anderes zu nutzen (Nachrichten an uns schreiben, Werkstatt-Termine buchen). Dazu kommt dann noch, dass es ein nicht unerheblichen Aufwand ist, die Datengrundlage für das Online-Tool zu pflegen. Wenn es gut funktionieren würde, wäre das ein vertretbarer Aufwand.
Ich denke, es gibt zwei Möglichkeiten, wie das mit der Online-Terminvergabe gut handhabbar ist. Entweder macht man komplett nur Online-Termine (es gibt Läden, in denen das so gehandhabt wird), oder man hat eine Anlaufstelle für Kunden mit Termin und eine für Kunden ohne Termin. Da wir das erste nicht wollen und das zweite nicht leisten können, verzichten wir künftig darauf.
Es ist natürlich weiterhin empfehlenswert, wenn man sich für eine Fahrradkaufberatung ein paar Tage im Voraus telefonisch oder (besser) per Mail anmeldet. So können wir uns darauf einstellen und sicher gehen, dass wir ein Fahrrad, dass zum gewünschten Einsatzzweck passt, vorrätig haben, und dass nicht gerade zwei Fahrradkaufberatungen gleichzeitig stattfinden.